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 Beim Blick auf die beiderseitigen Aufstellungen war klar, dass wir zum  zweiten Mal in dieser Saison nicht favorisiert sein würden, hatten doch  die abstiegsbedrohten Gastgeber die fast bestmögliche Aufstellung  zusammen, wir hingegen nicht. Gehen wir es diesmal nicht chronologisch,  sondern  in Brettreihenfolge an: An 1 setzte Martijn den Polen Heberla  (knapp unter 2600 ELO) unter Druck und eroberte einen Bauern, das  Turmendspiel war aber nicht zu gewinnen – ein halber Punkt mit Vorteilen  für uns. An 2 hatte es Dirk mit dem erfahrenen Kluyner zu tun. Auch  Dirk gelang es einen Mehrbauern zu generieren, aber auch hier konnte der  Gegner durch präzises Spiel den Laden zusammenhalten. Auch hier ein  Remis mit besserer B-Note. Ich musste gegen Mainka ran und brachte das  bemerkenswerte Kunststück fertig, im 14. Zug simpel einen Bauern  einzustellen. Seltsamerweise wusste der GM mit seiner Gewinnstellung  nicht viel anzufangen, ermöglichte erst das Auflösen des Damenflügels  (wonach der Gewinn schon problematisch war) und gab in Zeitnot noch den  Bauern zurück und eine Qualität hinterher. Allerdings konnte ich mit dem  Randkönig den Damenschachs nicht ausweichen, also auch hier Remis –  leistungsgerecht wäre wohl 0:0 gewesen. An 4 spielte Lennert eine schöne  Positionspartie mit Se6 hinter dem weißen Bauern e5; Nimzowitsch hätte  seine Freude daran gehabt. Originall war das Partieende: erst Ta3 und  dann Tbb3 greift den Le3, der nicht weg kann (Td2, Kf2, Bf4 und d4  rahmen ihn ein) – daher Aufgabe Weiß. An 5 hatte Dmitrii das Zentrum  abgegeben, drohte aber Einiges auf der f-Linie. Wie es objektiv stand,  weiß ich nicht genau – jedenfalls kam irgendwann der Druck auf der Linie  abhanden und es verblieb der gedeckte Freibauer auf c3 von Schwarz, der  die Partie zu Gunsten des Dortmunders entschied. Siem hatte mal wieder  Schwarz und wurde im Königsinder zum wiederholten Mal mit Abtausch auf  e5 „belästigt“; in dieser Partie war das Gleichgewicht wohl nie gestört.  Marcel hatte gegen den mehrfachen deutschen Polizeimeister Kotter  optischen Vorteil (mehr Raum), wollte aber zu viel und forcierte in  einer Stellung, die das nicht hergab. Sein Gegner brachte die Partie  routiniert nach Hause. Wolfgang hatte es mit Arek Kalka zu tun, der,  auch noch über 2300 hat (wie gesagt, wir waren nicht favorisiert) und  kam auch in Probleme. Der Gegner hätte wohl Qualität gegen Bauer haben  können, was langfristig gewonnen sein muss, wählte aber einen  komplizierten Weg mit Damenopfer, was in zwei Türme gegen Dame mündete.  Nach zahllosen Schachgeboten und fast sechs Stunden Spielzeit kam es  hier zur Punkteteilung. Endstand war damit 3,5:4,5, was letztlich in  Ordnung geht und kein Beinbruch ist. Wir bleiben weiter auf Platz 3, da  Solingen auch verlor. Der Aachener SV schaffte gegen Porz einen dringend  benötigten Sieg und steht vor der Schlussrunde „überm Strich“ (Platz  7), ist aber noch nicht im sicheren Hafen. Wir hingegen können das  letzte Match gegen die Mainzer Mitte April ganz entspannt angehen.  |