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 In der siebten Runde der  Schachbundesliga gab es in sieben von acht Kämpfen einen klaren  Favoriten mit im Schnitt ca. 100 oder mehr Elopunkten Vorteil. Diese  Matches können mit „Favorit hat gewonnen“ zusammengefasst werden –  natürlich gab es Wackler und einzelne Niederlagen der nominell besseren  Spieler, aber unterm Strich stand überall mindestens ein 5:3. Der Kampf,  der die meiste Spannung versprach, war der unseres Teams gegen den  Tabellennachbarn aus Speyer-Schwegenheim, denn dort waren wir nur leicht  favorisiert. Der Kampfverlauf ist mit „wechselhaft“ nur sehr  unzureichend umschrieben, es ging rauf und runter wie bei einer  Schiffsschaukel. Nichts zu deuteln gab es am schnellen Sieg von Lucas  van Foreest an 8 und ebenso an der vergleichbar schnellen Niederlage von  Fernando Braga an 6 (Schwarz tauschte den schwarzfeldrigen Läufer gegen  einen Springer und gewann so einen Bauern. Der sich auf f6 festsetzende  Läufer verhinderte beide Rochaden, kurz danach war der Zentralkönig  erlegt.) Jorden van Foreest ging in gewohnt scharfer Manier den Gegner  an (die weißen Bauern zogen trotz kurzer Rochade nach f5, g6 und h5) und  erreichte so gewinnbringenden Vorteil. Nach einem Fehlgriff hätte er  aber verlieren können (müssen!), doch zum Glück war das vor dem 40.Zug  und der Gegner hatte verständlicherweise wenig Zeit und ebenso wenig  Überblick – die Partie ging dann letztlich doch an uns. Twan Burg ließ  sich in einer Partie, die ich kaum nachvollziehen konnte, matt setzen.  Eine unglückliche Hand hatte Michael Hoffmann; in einem  Springerendspiel, das man „eigentlich“ nicht verlieren kann, wollte er  Vorteil erreichen, übersah einen Konter und musste der Verlust eines  essentiellen Bauern und später der Partie konstatieren. Christian Braun  hatte einen Mehrbauern bei ungleichen Läufern, der Bc6 konnte daher das  Feld c7 kaum erreichen. Nach endlosen Manövern ohne wirklichen  Fortschritt – die Stellung war halt Remis – stellte Schwarz im 87.Zug  (vermutlich runter auf die Bonussekunden pro Zug) die Partie ein. Dieser  glückliche halbe Punkt wurde durch das Unglück von Robin Swinkels  kompensiert, der überflüssig einen Bauern verlor und ebenso überflüssig  im Endspiel Läufer und Bauer gegen Springer und zwei Bauern seinen  Läufer auf h7 schlecht stellte, wo er dann abgeschnitten wurde und  verloren ging. Unterm Strich konnte der diesmal als Mannschaftsführer  agierende Gerd Kathstede ein 4:4 mit acht entschiedenen Partien  notieren, wobei natürlich beide Mannschaften Grund zum Klagen hatten.  Vielleicht ist das Ergebnis gerade deswegen als gerecht anzusehen?! Am  Sonntag ging es gegen den Tabellenführer aus Baden-Oos. Erwartungsgemäß  hingen die Trauben da sehr hoch, und wie das halt so ist gegen deutlich  stärkere: Man steht vielleicht gar nicht so schlecht, hat vollen  Ausgleich oder sogar etwas Vorteil, und dann geht die Partie wegen eines  größeren Fehlers oder mehrerer kleinerer den Bach runter.  Am Ende  hatten drei Weißspieler eine Punkteteilung erkämpft, aber sonst gab es  nichts zu holen - 1,5:6,5 lautete das einerseits erwartete, andererseits  doch ernüchternde Endergebnis.  Weniger erwartungsgemäß war die  Niederlage des Titelverteidigers: Der Solinger van Kampen stellte recht  früh eine Qualität ein und keiner der Mannschaftskollegen gewann eine  Partie, so hieß am Ende 3,5:4,5 gegen Schwäbisch Hall. Auch sonst gab es  noch ein paar Überraschungen in dieser Runde: Die Laternenträger von  Zugwang München verdoppelten gegen Hamburg ihr Mannschaftspunktekonto  von 1 auf 2, die eigentlich deutlich stärkeren Nordlichter haben da   einige Partien vergurkt.  Auch das 4:4 der SF Berlin gegen Hockenheim  war so nicht zu erwarten, und dass Mülheim-Nord gegen Dresden verliert  geht ja noch an – aber 1,5:6,5 ist doch mehr als deutlich. Im  Kellerduell schlägt Griesheim die anderen Berliner von König Tegel –  letztere haben damit kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt angesichts  des Restprogramms. Mitte März werden wir das austesten – Tegel ist  Ausrichter und wir reisen nach Berlin, um am Samstag gegen die  Schachfreunde und am Sonntag gegen Tegel zu spielen. Gegen die Truppe  des „not-yet-playing-captain“ Polzin sollte der Kampf offen sein,  während wir gegen Tegel einfach gewinnen müssen.  |