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 Soeben ging die Deutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft zu Ende. Zur Pause (nach 13 Runden) führte unser Team die Tabelle an. In der zweiten Hälfte konnte man das nicht ganz halten und wurde letztendlich Vierter, Punktgleich mit Baden Baden. Trotzdem eine tolle Leistung. Wir spielten heute mit der Aufstellung Popovic, Röder, Gulbas und Buscher. Christian Braun mußte heute nacht leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. Mit dem vierten Platz sind wir bereits für die nächste Deutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft vorqualifiziert.  
Bericht von MF Michael Buscher:  
Nach dem klaren Sieg bei der NRW-Meisterschaft waren wir frohen Mutes,  ein Wort bei der Deutschen Meisterschaft mitreden zu können. Leider  bekamen unsere Hoffnungen am Vorabend des Turniers einen kleinen  Dämpfer, denn Christian Braun musste krankheitsbedingt absagen. So  fuhren wir nur zu viert nach Bielefeld, das allen anders lautenden  Gerüchten zum Trotz real existiert. Vor Ort versuchten wir auszumachen,  wer eigentlich Favorit sei, aber so klar war das nicht: Vorjahressieger  Baden-Oos hatte alle Nationalspieler zu Hause gelassen, der Vize  Schwäbisch Hall trat mit der sicherlich attraktivsten „Mannschaft“ von  allen an (vier junge Frauen osteuropäischer Provenienz), bei Bochum 31  war an Brett 2 ein Spieler unter 2200 (man hatte taktisch aufgestellt),  Porz fehlte sowieso. Der Turnierverlauf bestätigte das dann auch, die  Führung wechselte viele Male. Wir kamen ganz gut aus den Startlöchern,  lediglich gegen den Lokalrivalen ASV mussten wir eine Niederlage  quittieren (Popovic und Röder verloren gegen Koch und Seel, Gulbas  gewann  –  aus zugegebenermaßen schlechter Stellung heraus – gegen  Begnis und ich vermasselte das 2: 2, indem ich den unaufhaltbaren Bh6  nach h7 schob, um durch Coenens Sg5+ überrascht zu werden; das Tempo  f2-f4 hätte ich investieren sollen…) In Runde 5 gewannen wir gegen  Baden-Oos 2,5 (mein Gegner wollte so lange ein Damenendspiel mit  gleicher Bauernzahl weiterspielen, bis ich meinen Bauern in eine Dame  verwandeln konnte; mein bestes Blitzendspiel seit langem), um in der  Runde darauf mit einem 2:2 gegen Leipzig einen leichten Dämpfer zu  erhalten. Bis zur Pause folgten dann aber sieben Siege in Folge: Cemil  hatte einen Lauf mit 6,5, und der Rest schaffte es immer, die  notwendigen Punkte zu machen, denn in dieser Phase gab es nur vier  Brettniederlagen und noch ein Remis, sonst stand die 1! Somit fanden wir  uns zur Pause nach Runde 13 etwas überraschend auf Platz 1 wieder. Das  war Anlass genug für GM Polzin, mich nach jeder Runde nervös zu fragen,  wie wir gespielt hätten… In Runde 14 durfte ich noch 3:1 antworten, aber  schon in Runde 15 kam Sand ins Getriebe: Cemil hatte trotz Ansage von  mir und aufgebauten Figuren mit wK auf e4 nicht mitbekommen, dass ich  gewonnen hatte, und wich im Damenendspiel dem Dauerschach aus. Das war  keine gute Idee, denn plötzlich waren die Damen getauscht und die zwei  Mehrbauern wertlos, weil der gegnerisch d-Bauer durchlief. Mainz  schlugen wir noch knapp, aber gegen SF Berlin gab es ein 1:3, wobei  Cemil und ich jeweils mit Minusbauer in ein Endspiel mit ungleichen  Läufern und somit zum Remis entkamen. Zwei Runden später gab es einen  echten Tiefschlag (1,5 gegen Delmenhorst, am Ende Platz 20) und in  gewisser Weise das Ende des Traums vom ganz großen Wurf, denn es war  erkennbar, dass wir anfingen, auf Reserve zu fahren und daher weitere  Unglücksfälle zu erwarten waren. Es folgten zwar noch Siege gegen Erfurt  und Hofheim (immer noch 2., ein Punkt hinter Tegel) aber in den Runden  22-24 machte ich eine lange Rochade (ganz schlimme Fehler gegen den  Schweriner Reichmann, den Bochumer Zaitsev und den Tegelaner Sarbok),  die nicht wirklich kompensiert werden konnten, denn auch Popovic war  offenbar am Ende und machte nur einen halben Punkt, gefolgt von einer  weiteren Null in der Schlussrunde. Zweimal 2:2 und einmal 1:3 bedeuten  den Absturz auf den geteilten 3.-6. Platz. In der Schlussrunde quälte  wir uns noch zu einem 2,5 gegen Freising (Drittletzter) und konnten froh  sein, dass das Turnier zu Ende war und wir dank Punktverlusten von  Mainz und Leipzig Vierter geworden waren. 14,5 an 1, 14 an 2, 20 an 3  und 18 an 4 ergaben zusammen 66,5/100 und damit auch die vierthöchste  Zahl an Brettpunkten, von daher ist die Platzierung in Ordnung.  |