Turniere  
 
 
 Mannschaften  
 
 
 Partien  
 
 
 DJK Training  
 
 
 Rund um Schach  
 
 
 Archiv  
 
 
 Downloads  
 
 
 Jugend  
 
 
 Klenkes Cup  
 
 
 DBMM 2012  
 

ArchivĀ - News

hier zu aktuelle News

16.02.2017 Bericht der Zweiten in Wuppertal

Aufgrund parallelen Spieltags in Belgien und unserer recht guten Ausgangslage gingen wir etwas schwächer als üblich an den Start – was allein schon daran abzulesen ist, dass ich an Brett 1 auflief. Immerhin konnte unser Gegner aus der Schwebebahnstadt kaum mit unserer Aufstellung rechnen, so dass die Vorbereitung für uns eher möglich war als umgekehrt; tatsächlich trat der BSW wie meistens mit den Rangnummern 1-8 an. Nach ELO waren wir immer noch leicht favorisiert, aber entscheidend ist bekanntlich „auf dem Brett“. Dort wurde der Beweis angetreten, dass der Anzugsvorteil wohl doch nicht so groß ist, aber der Reihe nach: Unser Ersatzmann an Brett 8 war Claus Andok, der schon nach recht kurzer Zeit als Schwarzer eine Zugwiederholung auf dem Brett  hatte – der ich an seiner Stelle ausgewichen wäre, um den Gegner für das raumgreifende f4 unter Vernachlässigung der Entwicklung in einer Benoni-ähnlichen Struktur zu bestrafen. Seltsamerweise hatte Claus meine Idee (Sb6 gefolgt von e6 um die e-Linie zu öffnen oder dxe6 Lxe6 und weiter Lc4) gar nicht auf dem Schirm gehabt und daher die Stellung wiederholt. Wladimir schien in einer Damengambitvariante mit dxc5 einen Bauern gewonnen zu haben und nach Damentausch die Verwertung probieren zu können. Mit b6 und Tc8 wurde der Bauer aber unter Feuer genommen und zurückerobert, aufgrund von evtl. Fesselungen in der c-Linie (Weiß hatte lang rochiert) war cxb6 nicht drin gewesen. Auch nach Abtausch eines Turmpaars hatte Schwarz immer noch genug Gegenspiel mit dem langen Läufer auf f6, von daher entsprach der Remisschluss dem Spielverlauf. Mein Gegner war Savchenko senior, der mich mit Russisch überraschte. Ob er der Vorbereitung ausweichen oder von vorneherein nur Remis wollte, weiß ich nicht. Ich verbrauchte zwar deutlich über eine Stunde auf der Suche nach einem Weg, der Partie etwas Leben einzuhauchen, aber bei symmetrischer Bauernstellung und offener e-Linie ist das nicht so trivial – ich kam dann kaum umhin, sein Remisangebot anzunehmen, statt uns noch stundenlang weiter anzuöden. Cemil hatte Schwarz gegen den soliden Bashilin und versuchte in einer technischen Stellung durchaus was, aber um Schlimmeres zu verhindern, musste er Damentauch zulassen und seinen Mehrbauern wieder abgeben, da stand er vielleicht sogar minimal schlechter – auch das Remis ging in Ordnung. Marcel hatte es ebenfalls mit einem erfahrenen Gegner zu tun – FM Martin Auer spielte früher mal bei Solingen bis hoch zur zweiten Liga meine ich. In einem Franzosen mit 3.-Sc6 rannte der Läufer über d7 nach e8 und h5, wieder nach e8 und b5 um sich dann gegen den Läufer des Gegners abzutauschen. Auf der offenen f-Linie waren beide schwarze Türme (beide Seiten hatten lang rochiert), da konnte wenig anbrennen. Auch hier kam es schließlich zu einer Remisschaukel und  einem leistungsgerechten ½ : ½ - beim Fußball wäre es ein 0:0 gewesen. Das erste entschiedenen Resultat gab es an 2, dort spielte Dirk gegen Savchenko junior. Der wollte in einem Schwerfigurendendspiel mit Tc4-c5 weiter vereinfachen, ermöglichte dadurch aber Db1+ Tf1 Dxf1+ (sicher übersehen!) Kxf1 TxBf4+ Ke2 TxDd4 cxd4 Ta8 mit Mehrbauern für Schwarz. Kurze Zeit später stand es im Turmendspiel wKa3 Th7 Bh2g2c6 sKc4 Tc8 Bg6d4. Richtig und geplant war nun Kc4, um mit der Mattdrohung den wK am Brettrand festzuhalten, nach Ka2 kommt noch Kc2 und nach Ka4 Txc6 – der d-Bauer läuft durch. Stattdessen kam der zweite Zug zuerst (ein Phänomen, das nicht ganz neu ist); nach Txc6 Kb2 Kd3 h4 Tc2+ kam es zum Endspiel Turm und Mittelbauer gegen Turm mit König auf der kurzen Seite, was theoretisch Remis, aber nicht ganz leicht ist. [Ich meine mich erinnern können, dass mal ein recht hoch dekorierter GM aus der 2700+-Klasse das verloren hat (gegen Carlsen?), aber ich komme nicht mehr darauf, wer der Übeltäter war.] Auch hier griff der Verteidiger massiv fehl und verdarb die Partie zum Verlust. Dmitrii spielt lange gegen seinen Kontrahenten, aber in der verschachtelten Stellung war für beide kein Durchkommen, so dass hier am Ende die Punkteteilung stand. Wolfgang spielte in einem geschlossenen Spanier lange mit allen Figuren, bis als erstes Läufer c2 gegen den auf b3 eingedrungenen Springer getauscht wurde. Danach ließ er sich die Damen tauschen (hätte ich nicht zugelassen) und geriet allmählich unter Druck, weil der Gegner nach Öffnung von g- und h-Linie und Abtausch aller Türme mit dem Läuferpaar agieren konnte. Ich denke, dass das bei richtigen Spiel haltbar gewesen wäre, aber die Zeit wurde immer weniger und nach dem 60+x. Zug überschritt er immer noch unter Druck stehend dann auch das Limit. Er hatte nicht mehr daran gedacht, dass es keine dritte Phase mit noch mal 15 Minuten Zuschlag mehr gibt. Die Tatsache, dass es beim klassischen Schach wenigstens ein halbes Dutzend verschieden Zeitkontrollen gibt, mag das erklären aber nicht entschuldigen. (Zu Wettkampfbeginn noch nicht da sein können und uneinheitliche Spielzeit dürfte in allen anderen Sportarten unbekannt sein.) Somit 4:4, was insgesamt in Ordnung geht – es hätten aber eher acht Remis sein sollen. Unsere Verfolger von Platz 2 bis 5 haben alle gewonnen, so dass wir nur noch einen Punkt vor KKS und zwei Punkte vor drei anderen Teams stehen. Anfang März empfangen wir dann Iserlohn, die mit 0 Punkten das Tabellenende zieren – bei allem Respekt auch vor dieser Mannschaft müssen wir da einfach gewinnen. Außerdem spielen der Zweite gegen den Dritten und die punktgleichen Vierten gegeneinander, da wird die Tabelle etwas entzerrt werden.


zurück