Turniere  
 
 
 Mannschaften  
 
 
 Partien  
 
 
 DJK Training  
 
 
 Rund um Schach  
 
 
 Archiv  
 
 
 Downloads  
 
 
 Jugend  
 
 
 Klenkes Cup  
 
 
 DBMM 2012  
 

 

 

Schach - Die Geschichte  Seite 9

Spätestens gegen Ende des 13. Jahrhunderts hatte sich das Schach zwar vom Hofe bis in die Hinterhöfe durchgesetzt, wurde aber zunächst von der Kirche missbilligt, da man befürchtete, dass Schach ein Suchtmittel sei.

Das Spiel unterlag nach dem Urteil der islamischen Religionshüter übrigens nicht dem Spielverbot der 5. Sure, es sei denn, es wurde um Einsätze gespielt oder aber die üblichen Gebete wurden dadurch behindert. Auch das Fluchen während des Spiels sowie das Spielen in der Öffentlichkeit waren verboten. Jedoch erstaunt dieser lockere Umgang mit dem gängigen Spielverbot, da manch ein Dichter sogar in Schachmetaphern gegen das Bilderverbot verstieß und den Schachspieler Gott gleichsetzte: "Die Welt ist ein Schachbrett, Tag und Nacht geschrägt, wie Schicksal Mensch hin und her bewegt, sie durcheinander schiebt, Schach bietet, schlägt, und nacheinander in die Schachtel legt." Zum Durchbruch verhalf der Schwiegersohn Mohammeds dem Schach im Jahre 632. Er sagte: "Es ist nichts Unrechtes am Schach. Es hat mit Krieg zu tun."

Als auch die katholischen Kritiker des Spiels endlich einsahen, dass ein Verbot wirkungslos bleiben würde, wurde das Spiel schließlich geduldet. Diesen Sinneswandel in der mittelalterlichen Kirche hatte vor allem die sogenannte "Schachmoral" bewirkt, die in mehreren Büchern gepredigt wurde. Diese Werke sahen einen Zusammenhang zwischen dem Wirken der Schachfiguren und menschlichem oder gar göttlichem Tun. Für den im 13 Jahrhundert in Bamberg lebenden Hugo von Trimberg war Schach ein Abbild der göttlichen Weltordnung: "Diese Welt gleicht einem Spielfeld, denn wie das Schach hat sie Könige, Grafen, Ritter, Richter und Bauern. Und ganz so führt Gott mit uns sein Spiel durch. Wer sündigen Gedanken nachhängt, dem bietet der Teufel stets Schach und setzt ihm die Seele matt, falls er sich nicht gut zu schützen weiß."

 

bitte blättern
Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 11